26
Mai
2009

Einsicht II

Als ich zwanzig war und Leben mir schwer,
Da dachte ich, es wird leichter werden.
Mit dem Alter kommt auch Weisheit her.
Einsichtig heiter auf ebener Erden
Werde ich wandeln, wenn Zweifel sich lösen
Und reinlich sich scheidet das Gute vom Bösen.
Und nun? Nun bin ich schon fünfzig Jahr,
Und das Leben ist schwer, wies mit zwanzig nicht war.

Eva Strittmatter

23
Mai
2009

Flash-Creep

Früher fand ich Flash-Filmchen meist eher armselig, aber dieser hier ist interessant. Der Screenshot von den Tracks ganz am Ende lässt mich noch schaudernd an meine ersten Gehversuche denken.


15
Mrz
2009

look alike contest winner

Ich bin eben über ein sehr interessant klingende Ankündigung bei Spreeblick gestolpert. 32 Lieder in 8 Minuten (allein die Wahl der Zahlen lässt das Informatiker-Herz höher schlagen) hat da jemand auf einer klassischen Gitarre zu einem Medley zusammencollaged. Aber welche Überraschung, als das Gesicht (besonders das Lächeln) mir so krass bekannt vorkamen. Bei vergleichbarer Musikalität muss hier doch eine Trennung von Geschwistern im frühkindlichen Alter passiert sein, oder was?

Bin mal gespannt, wer die Ähnlichkeit noch erkennt:

22
Feb
2009

Das neoreligiöse Zeitalter

Erst gestern habe ich in einem Vortrag das Ende des postmodernen Zeitalters vernommen. Das Modell des säkularem Menschen, die Triebfedern seines Handels und seine unterdrückten Bedürfnisse und Sehnsüchte haben bis dahin viele christliche Gemeinden beschäftigt. Wie kann man ihn erreichen - wie Beziehungen, oder gar Freundschaften knüpfen. Wie viele Jahre dauert es, bis er trotz seines hauptsächlich von Vernunft und Rationalität geprägten Herangehensweise sich eine gedanklichen Tranzendenz hin zu metaphysischen Fragen erlaubt. Und was kann man tun um all dies zu fördern. Jene Fragen sind nun aber überholt, denn die Zeit ist vorangeschritten und wir befinden uns also ab heute im neoreligiösen Zeitalter. Da sich der postsäkulare Mensch (ok, das Wort habe ich mir jetzt mal ausgdacht :)) aber ungern an die schon angestaubt erscheinenden Schnittmuster und unifarbenen Stoffe halten möchte, wenn sich ein neues Glaubensgewand schneidert, geht der Trend zum pragmatischen Patchworken, wie mir gestern referiert wurde. Die Gerechtigkeit kommt dann z.B. aus dem islamischen Modell (da wird jeder von Allah für seine Taten zur Rechenschaft gezogen) aber gleichzeitig kann man bzgl. Tod und Auferstehung dann "mehr so Buddhist" sein, denn Reinkarnation ist "ja auch gut vorstellbar".
Am Abend zurück zu Hause habe ich dann noch benommen von den neuen Einsichten gleich mal eine Partie Schnick-Schnack-Schnuck gegen meine Holde verloren und hatte damit die Ehre ihre telefonisch erworbenes Sushi abholen zu dürfen (geliefert wird erst ab 15 €). Warum habe ich eigentlich nicht auch das Recht solche AGBs aufzustellen? Mit einem 20 € Schein ausgestattet bin ich also durch den Schneematsch. Eigentlich habe ich ja schon geahnt, dass ein Laden der sich "Viet-Fun" nennt und dessen Sushi schon fertig gerollt und geschnitten in einem offenen Servierwagen lagert, neben dem günstigen Preis auch noch für weitere Überraschungen gut ist. Zunächst gab es für das Abholen (zu dem es wie gesagt keine Alternative gab) 20 % Rabatt. Sehr schön. Aber so richtig interessant wurde es erst, als die Bedienung mangels Kleingeld sich auf die Knie zu dem kleinen buddhistischen Schrein des Ladens (so richtig mit kleinen Speiseopfern, brennenenden Räucherkerzen und Geldspendendose) bückte und dessen Geldspendenschale geplündert hat. Mit also geweihtem Geld auf dem Heimweg habe ich das neoreligöse Zeitalter in Empfang genommen.

Web 2.0 Analog

Ich habe bisher noch kein anderes Tutorial für G-Mail gesehen, aber dieses hier (wenn auch auf Russisch) dürft in punkto liebevoller Handarbeit nicht zu überbieten sein.
Mein persönlichen Favoriten sind der animierte Mauszeiger und die Scroll-Pane.

2
Feb
2009

Kah Roh Shi

ist Japanisch und soll „Tod durch Überarbeitung“ bedeuten. Verwunderlich ist, dass es sich dabei nicht um 3 Worte sondern 3 Silben eines Wortes handelt. Es gibt im Japanischen also EIN Wort "sichtotarbeiten". Ich frag mich, ob es ein Zufall ist, oder ob man in Nippon tatsächlich so oft in den halbaufgeklappten Sarg eines lieben Verwandten weint, der quasi noch seine Lieblingsschippe in der Hand dieselbe dann doch gleich für immer abgeben musste. "Woran ist er denn gestorben? - Ka Roh Shi! - Verstehe."
Ok, bevor man sich totquatscht...

27
Jan
2009

University of the People

2006 hat mich die Idee zur Vergabe von Mikrokrediten beeindruckt, mit deren Hilfe mittellosen Bauern in Ländern der 3. Welt die Möglichkeit bekommen haben, sich eine Ziege und ein paar Hühner zu kaufen, um damit das eigene Überleben zu sichern. Durch die Möglichkeit mit dem Verkauf der Eier oder der Milch weiter zu wirtschaften, hat diese Maßnahme bessere und vor allem länger fristige Erfolge erzielt, als dies mit Bargeldunterstützung möglich war (als Ursache wurde vermutet, dass die Familienoberhäupter Geld eher versaufen als damit zu wirtschaften).

In diesem Jahr bin ich gespannt, wie sich die Idee des Israelis Shai Reshef in der Praxis bewährt. Er möchte eine Online-Hochschule schaffen, an der man kostenlos studieren kann, und am Ende gegen eine Gebühr eine Prüfung ablegen kann. Die Gebühr soll dabei abhängig von der wirtschaftlichen Situation des Studenten abhängen - Kinder aus Industrienationen zahlen also mehr als Mittellose. Die Schwierigkeit, dass der Student ja nicht von qualifizierten Ausbildern betreut wird (das kenn ich noch aus einem schlimmen Präpädeutikum virtuale im ersten Semester), soll durch die Community, wie bei Cramster ausgeglichen werden - daher auch der Name OpenSource-Universität.
Zum Anfang gibt es nur BWL und Informatik - Informatik will ich nicht nochmal und BWL - och nö ;) Aber ich bin auf jeden Fall gespannt was daraus wird.

24
Jan
2009

5 Jahre...

ist es nun her, dass ich mich im Rahmen meiner Diplomarbeit mit dem Canoo Ultra Light-Client und Scalable Vector Graphics zwei Technologien untersucht habe, die wohl nur als provisorische Zwischenlösungen auf der Suche nach dem ultimativen RichClient-Feeling bei Webanwendungen gelten können. Wenn ich mir da so angucke, was schön und viel einfacher das mit Ajax und RAP zu gehen scheint.
Irgendwie habe ich das damals vielleicht auch schon geahnt und mir zur gleichen Zeit am Layout der ersten Ausgaben der Youngsta einen abgebrochen. Na die gibt's wenigstens heute noch - und im Gegensatz zu meiner Diplomarbeit ist die immer noch aktuell ;)
Nach dem Programmieren musste ich aber auch an der Diplomarbeit noch was schreiben, drucken und binden. Wie es sich so gehört, wurde damals schon eine ordentliche Bindung der Arbeit erwartet - zumal wir als Medieninformatiker auch eine Vorlesung in Drucktechnik hatten (die interessanteste Vorlesung überhaupt in meinem Studium - und auch die einzige zu der in der Prüfung Bier serviert wurde, aber das ist eine andere Geschichte).
Jedenfalls habe ich mich aus dem tiefsten Moabit auf die Reise in den damals noch nicht so juppigen Prenzelberg gemacht, um im Copyshop auf der Pappelallee den Stressmonaten mit Hotmeltkleber eine Ende zu bereiten. Hätte ich damals schon gewusst, dass in den Hinterzimmern solcher Läden komplexe physikalische Versuchsanstalten aufgebaute und betrieben werden müssen, dann hätte ich mich nicht gewundert, warum für durchschnittlich 10 Kunden im Laden immer nur eine Servicekraft Zeit hatte...

21
Jan
2009

Mi 04:01

heißt mich die Uhr links neben der Spotlight-Lupe. Was kann man zu dieser frühen Morgenstunde so alles schönes machen?
Nun zuerst einmal wieder selig einschlafen. Vielleicht auch kurz aufstehen und dem Kind den unters Bett geworfenen Schnuller zurückbringen. Wenn man dann schonmal aufgestanden ist, kann man auch gleich ein Schluck Wasser trinken und den überraschend noch vorhandenen halben Apfel aufessen. Gegen den Husten noch einen Löffel Fenchelhonig einnehmen ist auch keine schlechte Idee. Wenn das Kind dann trotzdem noch weint und man nicht vergessen hat, dass man früh zur Arbeit muss, kann man noch seine Decke schnappen und ins Wohnzimmer ziehen. Dort muss man dann allerdings die Musik aus der Nachbarwohnung gut finden. Wenn man sich inzwischen dann doch zu wach, zum einfach wieder selig einschlafen antrifft, dann könnte man noch ein paar Züge beim Online-Schach machen, die Kritiken zur Amtsantrittsrede von Obama nachlesen, die Nachnominierungen im Handballkader der deutschen Nationalmannschaft zur Kenntnis nehmen und sich von der ungetrübten Gewinnerwartung bei IBM das Weltwirtschaftskrisengrau aufheitern lassen. Zuletzt könnte man auch einen kleinen Blogeintrag verfassen und sich abschließend bei seeqpod.com eine schöne Einschlaf-Playlist zusammenklicken.

Hat jemand noch eine andere Idee?
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