Immer wieder staune ich, was es in den USA so zu entdecken gibt. Neulich war ich mit dem Host Schwimmen. Erstmal habe ich gestaunt, dass zu seinem Gym neben einem Schwimmbad, wegen dem wir eigentlich gekommen waren, auch noch ein weitläufiger Gerätepark mit Freihanteln, Indoor-Tennisplätze und Sauna gehören. Alles sehr schön und kaum ein Mensch da. Die Schwimmbahnen sind hier 25 yards lang und das Wasser ist durchgängig nur 1,50m tief. Das ist zuerst ungewohnt, aber warum eigentlich nicht, wer braucht auch bitteschön 3,40m im Schwimmbecken. Die Tiefe kann man ja ohnehin nur dann "auskosten", wenn man seinen Spindschlüssel verloren hat und vom Beckenboden fischen muss. Sehr praktisch: es gibt eine Mini-Schleuder für die Badesachen - in 10 sek ist die fast Schrank-trocken - wer dazu zu faul ist, kann sich am Plastiktütenspender bedienen - wenn es um praktische oder bequeme Helferlein geht, macht den Amis keiner was vor. Im Schwimmbad ist mir auch wieder aufgefallen, dass viele Amerikaner sehr sportlich sind und auch entsprechend aussehen. Oder aber supersized. Sowas dazwischen gibts kaum. Diese beiden Pole versuchen auch über mich Einfluss zu gewinnen - der zweitere angesichts von 3 Geburtstagen in einer Woche derzeit stärker. Ich versuche mit Nikes vielversprechenden
Apple-Nike + Trainingsprogram etwas dagegen zu setzen. Passende Turnschuhe habe ich heute schon gefunden - es fehlt nur noch ein passender IPod.
Nicht ganz so sehr unter dem Fitness-Zwang stehen nur die Baseball-Spieler. Da dürfen sogar sich offenbar sogar die Profis Bierbäuche leisten. Zumindest bei den Manchester Fishercats, deren 3 Niederlage in Folge ich aus der ersten Reihe bezeugen durfte.
Übrigens, wer von euch zuerst rausfindet, was es beim Baseball mit dem "14th inning stretch" auf sich hat, dem bringe ich einen Fishercat-Baseball mit ;)
Noch etwas habe ich mit Erstaunen beobachtet. Offenbar sind die Leute hier sehr ehrlich. Anders kann ich mir nicht erklären, dass ich bis 24 Uhr in einen Hannaford Supermarkt ganz alleine durch die Regale streifen, mir meine knapp 4 Liter Flasche O-Saft und die Cereal-Auswahl (3 aus 300) dann an einer an einer Selbstbedienungskasse scannen und mit Karte bezahlen kann. Alles wohlgemerkt ohne einen Verkäufer (es gab zwar einen, der läuft irgendwo ganz woanders rum, was bei der Größe von Hannaford bedeutet, dass auf statistisch gesehen 3 Menschen auf 3 Hektar unterwegs waren) - so viel Vertrauen gabs noch nicht mal im Osten :D
Wenn die Sonne scheint merkt man schnell, dass man sich auf den selben Breitengraden wie Marseille befindet. Auf Sonnencreme zu verzichten wird umgehend bestraft. Empfindliche Menschen achten folgerichtig auf die richtige Kopfbedeckung.
Noch ein dritter Eindruck soll heute erwähnt werden. Ich dachte früher immer, dass die Amis wegen ihrer großen Flexibilität "nur" Holzhäuser bauen und diese auch so schnell wieder verkaufen, wie unsereins die Mietwohnung wechselt. Erst hier habe ich mit staunen gesehen, wie schön und liebevoll die Häuser zumindest in New-England gebaut sind. Eine kleine Auswahl:
silentio - 19. Jun, 04:04